Das Inklusive Segeln steckt (gefühlt) in Deutschland noch immer in den Startblöcken fest. Um so erfreulicher und wichtiger ist jedes Arrangement, welches diese Entwicklung unterstützt.
In diesem Sinne an dieser Stelle unser besonderer Dank an den Segel-Club Münster e.V. (SCM) welcher am Wochenende vom 22.7. – 24.7.2022 die erste Inklusionsregatta der S\V 14 ausrichtete.
Wenn man den abendlichen Gesprächen glauben darf, ist dieser Veranstaltungsort, ein Ort mit besonderer Magie. Schließlich wurde (so sagt man) hier der Grundstein für eine später sehr erfolgreiche Crew gelegt. Jens Kroker und Sigmund Mainka sollen sich hier kennengelernt haben. Die erfolgreiche Geschichte der Beiden im Paralympischen Segeln ist hier sicher vielen bekannt. Wenn nicht, ... einfach mal beim nächsten geselligen Abend das Gespräch suchen.
An den 2 Regattatagen gingen 5 Besatzungen gemäß dem Regeln des Inklusiven Segeln auf Booten des Typs S\V14 an den Start. Gesegelt wurden 7 Wettfahrten mit sehr unterschiedlichen Bedingungen. Der Samstag, mit seinen stark drehenden Winden und teilweise sehr großen „windlosen“ Parkplätzen, forderte alle Besatzungen sehr stark. Konzentration und gute Nerven waren letztlich von den Besatzungen gefragt.
Die abendlichen Gespräche dienten dazu, um sich näher kennenzulernen und auch das Gespräch über eine mögliche Entwicklung der S\V 14 als Boot für das Inklusive Segeln zu suchen. Die Anwesenden waren sich in dieser Runde einig, dass es auf jeden Fall eine Wiederholung am Aasee im Jahr 2023 geben soll und weitere Veranstaltungen den Kalender für 2023 füllen sollen.
Der Sonntag begrüßte die Teilnehmer mit guten Windbedingungen. Die Windstärke schien ideal für diese Bootsklasse, die Windrichtung optimal für Kurse auf dem Aasee.
Während unsere „DIE ZWEI“ den Samstag mit den Plätzen 2, 1, 3, 1 und 3 Punkten Vorsprung auf Platz 2 beendeten, zeigten „DIE ZWEI“ unter diesen Bedingungen, wozu sie in der Lage sind. Mit guten Starts und klaren Aktionen in der Nachstartphase wurde, in den 3 Tagesläufen sehr schnell die Weichen gestellt und von ihnen die Wettfahrten erfolgreich nach Hause gesegelt.
Am Ende stand ein ungefährdeter Erfolg für unser Team auf dem Papier. Mit 5 ersten Plätzen in 7 Wettfahrten, ein Ergebnis welches der Besatzung eine gute Portion Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben geben sollte.
Die weiteren Plätze belegten Dirk Thalheim und Matthias Bünger vom Fußball-Club St. Pauli von 1910 e.V. Segelabteilung (21P.), Johanna und Peter Schablowski vom Segel-Surf-Club Kempen e. V (22P.), Antonia und Justus Müller-Laackmann vom SCM (26P.) sowie Felix Schnor mit Alanna Clausen vom Segler Vereinigung Altona Oevelgønne (28P.).
Erwähnen möchte ich dabei, dass Felix mit den Plätzen 3, 2, 3, eine klasse Serie am 2. Tag gesegelt ist und damit andeutet was in diesem Jahr bei diesem Team noch möglich ist.
Seine Partnerin Alanna ging in dieser Veranstaltung als jüngste Teilnehmerin an den Start. Von mir an dieser Stelle meinen Respekt, wie Alanna mit ihren jungen Jahren nicht nur das Team auf dem Boot vervollständigt, sondern auch wie Alanna an Land für Felix eine wichtige Unterstützerin ist.
Inklusion also nicht nur etwas für die ältere Generation.
Vergessen möchte ich in meinem kleinen Bericht nicht die vielen, vielen Helfer und Unterstützer ohne die eine solche Veranstaltung wie immer in dieser Form so nicht realisierbar wäre. Danke Jürgen Schwittai und seinem Team, Dank dem Behindertensport Münster (BSM) und der TURNING POINT Stiftung.
So wie in den Gesprächen bereits angedeutet möchte ich hier allen Inklusionsteams (gleich welcher Bootsklasse) die Offerte zu weiteren Veranstaltungen, ob für Training und/ oder Regatta, machen. Ihr seid herzlichst eingeladen und wir freuen uns auf euer Feedback.
Jörg Aleith